Englisch-Vokabeln lernen oder lieber mitkommen zu einem Kurs mit dem schönen Titel „Dem Leben auf der Spur?“ Für mich als 16jährige Jugendliche keine Frage… Die Vokabeln mussten warten und ich, Christina Stadelmann, machte im Backhäusle in Willsbach erstmals die Bekanntschaft mit den Kursen von Stufen des Lebens und mit Waltraud Mäschle. Ein Erlebnis, das mich derart faszinierte und im Innern berührt hat, dass mich die Kurse im Lauf der Jahre nicht mehr losgelassen haben. Und heute darf ich mich nun in meiner neuen Rolle als eine der beiden Vorstände der Stiftung Pflanzschule vorstellen. Es ist eine Freude und Ehre, diesen Stab gemeinsam mit Damaris Friedrich von unserer Vorgängerin Traudel Krause zu übernehmen. Es sind große Fußstapfen, in die wir treten….

 

Ein kurzer Steckbrief: Wer verbirgt sich hinter Christina Stadelmann? Ich bin 54 Jahre alt, verheiratet und wir haben mit unseren 3 Kindern ein buntes und abwechslungsreiches Leben. Großgeworden bin ich in Weinsberg, heute leben wir in der Nähe von München. Ursprünglich war ich Journalistin und Volkswirtin; nach 20jähriger Familienphase bin ich nun seit kurzem mit in der Verantwortung im Vorstand der Stiftung Pflanzschule.

 

Eine Geschichte in Stufen

Der Weg in dieses Amt war spannend und in keiner Weise vorauszusehen. Meine Geschichte mit Stufen begann damals in Willsbach, als Waltraud Mäschle einen wunderschönen roten Apfel aus Goldpapier auswickelte und dieser plötzlich eine faule Seite hatte… Ich hab gemerkt – da geht es um mich. Um meine unterschiedlichen Seiten. Um mein Leben. Dieser Jesus, von dem da erzählt wurde, der meint ja mich. Ganz persönlich. Und so wurde ich immer wieder angezogen von diesen Kursen. Immer wieder hat mich etwas berührt. Noch während der Schul- und Studienzeit oder als junge Mutter – immer, wenn ich Gelegenheit hatte, an einer Einheit oder gar einem Kurs teilzunehmen, war ich dabei. Als Katja Müller einen Kurs in Reutlingen hielt, habe ich mich als Studentin getraut, dort unter ihrer Anleitung eine Einheit selbst zu halten. Sehr herausfordernd…. Später, in der Familienphase habe ich begonnen, selbst Kurse zu halten. 2006 hat Traudel Krause angefragt, ob ich nicht ins Kuratorium kommen möchte. Spontan dachte ich: „Nee…. Ich doch nicht. Wer bin ich denn schon? Und wie soll das gehen? Mit kleinen Kindern?“… Aber Traudel meinte: „Du machst einfach, was geht. Und das ist ok.“ Also hab ich mich getraut. Das war 2007. Seither bin ich Kuratoriumsmitglied. Wann immer möglich, bin ich im Folgenden zu den Multiplikatorenschulungen gekommen. Immer habe ich etwas mitgenommen, was mich in meinem persönlichen Leben getragen hat. Mittlerweile bringe ich mich auch an dieser Stelle verantwortlich ein und halte bei den Multi’s verschiedene Einheiten.

 

Die Kurse von Stufen haben mich schon immer begeistert. Egal, in welchem Kurs oder in welchem Alter – immer ist etwas dabei, was genau in meine jeweilige Lebenssituation passt. Immer ist etwas dabei, das mich wachsen lässt. Das mir Antworten gibt, wie es in manch schwierigen Situationen weitergeht. Durch die Kurse habe ich gelernt, an den dreieinigen Gott zu glauben. Ihm zu vertrauen. Zu glauben, dass er es gut mit uns meint. Oft schon habe ich dadurch entscheidende Richtungsweisungen in meinem persönlichen Leben und dadurch auch für das Leben mit meiner Familie bekommen….

 

Gerufen ins Vertrauen

Als ich angefragt wurde, ob ich mir vorstellen könne, zusammen mit Damaris Friedrich die Leitungsverantwortung bei Stufen zu übernehmen, war meine spontane Reaktion erneut: „Nee…. Ich doch nicht. Das schaffe ich nicht. Wer bin ich denn schon?“ Doch – Gott hat gerufen und gelockt. Jesus ist einen Weg mit mir gegangen. Er hat viel Geduld und Humor mit mir gebraucht – bis heute. Immer mehr wurde mir nach einem Berufungserlebnis während eines Kurses klar, dass ich eine Aufgabe bei Stufen habe. In kleinen Schritten hat Jesus mir gezeigt, was dran ist. Auch wenn sich manches zunächst fremd anfühlt. Schritt für Schritt habe ich Vertrauen gefaßt, dass er auch auf völlig neuen Wegen mitgeht. Es ist seine Sache. Wir müssen es nicht aus eigener Kraft tun.

 

In diesem Vertrauen gehen wir in die Zukunft. Es sind gerade unsichere Zeiten. Wir glauben, dass Stufen gerade jetzt eine wichtige Aufgabe hat. Die Menschen brauchen dringend Räume, sich selbst und Gott zu begegnen. Es ist not-wendig -im Sinne von Not-wendend – dass Menschen seine Liebe in ihrem Leben existentiell erfahren. Wir haben mit den Kursen einen Schatz, den wir den Menschen schenken können. Sicherlich muss manches verändert werden, um den Anforderungen der heutigen Welt gerecht zu werden und um die modernen Menschen überhaupt zu erreichen. Dessen sind wir uns bewusst. Aber wir vertrauen, dass Jesus uns Schritt um Schritt den Weg zeigt. Wenn jedes Mitglied in unserer Stufen-Großfamilie das einbringt, was er zu geben hat, seine Gaben – und mögen sie gefühlt auch nur senfkorngroß sein – können wir gemeinsam diesen Raum schaffen und Menschen zum Glauben an Jesus Christus einladen….

 

Richard Rohr, der amerikanische Franziskanerpater hat einmal gesagt: „Wenn man lange genug bei Gott rumhängt, dann färbt dieser Typ auch irgendwann ab.“ Dazu laden wir in jedem Kurs ein: Bei Gott rumzuhängen, damit er mit seiner Liebe dann in die Leben der Menschen abfärbt….

Christina Stadelmann