Heute möchte ich mit Euch Gedanken teilen, die mir beim Eröffnungsgottesdienst Mitte Oktober zur Ausstellung des französischen Malers Gérard Lattier in Linkenheim ins Herz gefallen sind. Noch jetzt zaubern sie ein Lächeln in mein Gesicht und ich merke, wie ich mich dabei aufrichte, Kraft spüre und Lust habe, loszugehen.

Mutmachende Gedanken – zumindest für mich –

und ich hoffe, sie erquicken auch euch!

 

Der Maler Gérard Lattier bringt in seiner ganz eigenen und besonderen Art die Evangelien ins Bild. 130 Bilder hat er dazu gemalt – ca. 80 davon könnt ihr ab November bis Anfang April in Linkenheim betrachten.

(Alle Infos dazu findet ihr hier: https://lattier-linkenheim.de)

 

Ich bin mir sicher, dass diese Bilder nicht jedem gefallen – ja, auch, dass sie evtl. widersprüchlich wahrgenommen werden können oder anstoßen.

Anstoßen zum Leben?!

Mir gefallen Sie und gerade das Bild, das in der Predigt des Eröffnungsgottesdienstes von Pfarrer Joerg Meuth in den Mittelpunkt gestellt wurde, hat mich angestoßen – angestoßen zum Leben.

 

In diesem einen Bild wird in 4 Bildern dargestellt, wie Jesus den Jüngern auf dem Wasser entgegenkommt, wie Petrus dann auf dem Wasser Jesus entgegenkommt, wie Petrus untergeht und wie Jesus Petrus aus dem Wasser zieht.

Kennt ihr die Geschichte?

Wir können sie in Matthäus 14,22-33 nachlesen.

 

Mein Leben-spendender Impuls beginnt mit der Überschrift, die Lattier diesem Bild gibt: Petrus läuft auf dem Wasser.

NICHT: Der sinkende Petrus…  und auch nicht: Jesus geht auf dem Wasser oder Jesus rettet den Petrus vorm Ertrinken…

Nein, der Blick des Titels nach Lattier schaut auf den Petrus, der aus dem Boot steigt und auf dem Wasser geht.

Dass das nur einen kurzen Moment lang anhält ist erst einmal nebensächlich.

Fakt ist: Er geht auf dem Wasser. Er steigt aus dem Boot.

Er vertraut Jesus, der sagt: Komm!

Wie oft schaue ich auf das, was nicht gelingt. Wie oft betone ich

– was auch richtig ist –

dass Jesus es ist – durch ihn und mit ihm ist und geschieht alles… von ihm her gemacht, berufen… mein Glaube nur senfkorngroß… bewirkt Wunder, weil Gott wirkt…

 

JA – so ist es – und doch spüre ich eben diese Gotteskraft IN Petrus – und IN mir – bei diesem Titel…

Hoffnung leuchtet auf und Freude durchdringt mich.

Und wie schön, dass diese Freude und Hoffnung bei Lattiers Interpretation BLEIBT – auch wenn Petrus von Jesus vor dem Versinken gerettet wird.

Nicht der Zeigefinger, der warnt und ermahnt: „Du Kleingläubiger !“, wird von Jesus im Bild Lattiers gehoben –

sondern mit einem Lachen zieht Jesus Petrus aus dem Wasser.

Für mich steckt in dem Lachen ein „miteinander Schmunzeln“,

ein miteinander Teilen von Petrus und Jesus in der Tiefe:

 

Du bist da, Jesus, wenn ich es wage und Deinem Ruf „Komm“ folge.

Du bist Da, Jesus, wenn ich den Boden unter den Füßen verliere.

Du bist da, Jesus, und rettest mich – gnadenvoll und barmherzig – wenn ich HILFE-JESUS-schreiend strauchle.

 

Was für eine gute, mutmachende, hoffnungsvolle Freuden- Botschaft, die wir da hinaustragen dürfen –

ob in Wort oder Tat, ob in Bild oder Musik – oder mit einem Stufenkurs oder Bodenbild.

Das ist ja schon weihnachtliche Vorfreude vermischt mit dem „wasserkalten“ Novemberwetter.

 

Lasst Euch anstecken von der Freude und Liebe Jesu, die Lattier erlebt und durchlebt hat und uns in seinen Bildern eröffnet.

Hier könnt ihr das Bild sehen, von dem ich euch erzähle https://lattier-linkenheim.de/portfolios/petrus-laeuft-auf-dem-wasser/

 

Viel Freude beim Lesen von dem, was war und was kommt bei Stufen des Leben.

Einen gesegneten November,

Eure

Damaris Friedrich

 

P.S. Für alle die ca. 2h von Linkenheim entfernt wohnen – ich glaube es lohnt sich mal einen Tagesausflug in die Gegend zu machen… Weihnachtsmärkte gibt es hier zu genügend, um den Tag zu gestalten… es ist etwas Besonderes: das erste Mal, dass Latttier in Deutschland ausstellt.