„Tragt in die Welt nun ein Licht – sagt allen fürchtet euch nicht…“ – ein altes, bekanntes Lied zur Weihnachtszeit. Hört ihr es in euch?
Eine so einfache Melodie, so eingängig und elementar. Und doch beinhaltet nur diese Zeile des Liedes schon so viel – eine Botschaft und einen Auftrag.
Eigentlich ist es ein Lied, das man immer singen kann – denn diese Botschaft: „Fürchtet euch nicht!“, mit der damals die Engel den Hirten von Jesu Geburt erzählt haben, IST immer gebraucht.
Deshalb hat Gott sie sicherlich durch seine Propheten auch schon vor Jesu Geburt immer wieder verkünden lassen – wie bei Jesaja 41,10:
„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott.“
Und vielleicht kommt sie deshalb auch in der Bibel 365mal vor – 1x für jeden Tag. Wir könnten diesen Zuspruch wahrscheinlich sogar noch öfters gebrauchen – denn wie schnell fürchten wir uns. Wie schnell konzentriert sich unser ganzes Wesen auf das, was uns unsicher macht, nicht funktioniert, auf das Negative, die Dunkelheit?
Und davon gibt es ja auch genug um uns rum – vielleicht auch in uns?
Wo brauche ICH gerade diese Zusage Gottes ganz persönlich?
Dann spricht sie dir zu – laut, vielleicht auch vor dem Spiegel:
Gott spricht zu mir:
„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Weiche nicht von mir, denn ich BIN dein Gott.“
Tragt in die Welt ein Licht. Oder wie Jesus es in der Bergpredigt formuliert:
„Seid Salz und Licht in dieser Welt.“
Ein Auftrag an uns – gepaart mit der Botschaft: Fürchtet euch nicht.
Wenn ich nur mit dieser Botschaft „Fürchtet euch nicht“ durch die Welt laufe, doch kein Licht „dabei“ habe, dann verläuft sie doch ins Leere, oder?
Was hält der Furcht entgegen?
Es braucht das Licht – die Hoffnung; es braucht den, der sich der Dunkelheit stellt, der durchs finstere Tal geht, der den Tod und die Dunkelheit überwunden hat: unsern Gott; Vater, Jesus Christus und den Heiligen Geist.
Jesus ist dieses Licht, an dem ich mich und andere sich auf ihrem Lebensweg orientieren können.
Der Heilige Geist ist es, der in uns leuchtet, uns entzündet, uns erinnert, dass wir nicht allein sind, dass wir einen Gott haben, an dem wir uns festhalten dürfen; einen Gott, der diese Welt erschaffen hat; der Friedefürst und König dieser Welt.
Der Vater ist es, der mit offenen Armen auf uns wartet, uns empfängt und einhüllt in seine Liebe und Geborgenheit – inmitten der Dunkelheit.
Ich merke in vielen Situationen – sei es politisch, gesellschaftlich oder ganz im privaten Umfeld – dass meine Hoffnung klein ist, meine Furcht groß.
Ich habe keine Antworten, fühle mich hilflos, ohnmächtig, begrenzt und unwissend.
Wenn ich dann auf den Morgenstern – das Licht der Welt – Jesus schaue, dann spüre ich Hoffnungskraft – wenn auch (vielleicht) nur ganz klein.
Dann spüre ich etwas von dem Senfkorn in mir, das glauben kann:
„Ich, Gott, stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ (Jes 41,10)
Dann spüre ich etwas in mir, wie die Furcht schwindet und Hoffnung wächst –
Hoffnung, dass Gottes Friedensreich sich ausbreitet – vielleicht so zart und zerbrechlich wie ein kleines Baby, das sich hineingibt in diese Welt;
die Hoffnung auf Gerechtigkeit – eines Tages.
Und dann spüre ich, dass ich von Gott hören möchte, wo ER mich mit Seinem Licht in mir hinsendet, um anderen dieses kleine Senfkorn der Hoffnung zu schenken, auf dass ein Lichtermeer der Hoffnung sich ausbreitet.
So wünsche ich Euch, dass ihr immer wieder Gottes Licht spürt und Hoffnung sich in euren Herzen ausbreiten darf – gerade in dieser Weihnachtszeit 2023.
Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit,
mit einem hoffnungsvollen und behüteten Übergang ins neue Jahr, wünsche ich euch
– auch im Namen des ganzen Büro-Teams und Kuratorium,
Eure Damaris Friedrich